Petition und Informations­ver­an­stal­tung Bahntunnel Bogenhausen

Pressemitteilung vom 01.12.2024

„Bogenhausen darf nicht geteilt werden“ – hierzu hatte die Bürgerinitiative für Bahntunnel zwischen Zamdorf und Johanneskirchen e.V. (BI Bahntunnel) für den 28.11.2024 eingeladen. Der große Saal der Schützenlisl II füllte sich bis auf den letzten Platz; auch politische Prominenz war vertreten: Landtagsabgeordneter Robert Brannekämper (CSU), Stadträtin Angelika Pilz-Strasser (Die Grünen) sowie die drei Bezirksausschussmitglieder Gunda Krauss (Die Grünen), Christiane Hacker (SPD) und Martin Baumgartner (CSU).

Die Anzahl der Güterzüge auf der Strecke von Zamdorf bis Johanneskirchen wird sich bis 2050 von derzeit 46 Güterzügen auf 532 verzehnfachen, das wäre mit Abstand neuer deutscher Rekord. Deshalb will die Bahn sechs Meter hohe Lärmschutzmauern auf der mehr als drei Kilometer langen Strecke bauen. Bogenhausen wäre komplett geteilt, zwischen Rappelhofstraße (A 94) bis zur Stadtgrenze nach Unterföhring gäbe es keine oberirdische Verbindung mehr. Tiere, Fußgänger und Radfahrer müssten unterirdisch queren, Stadtviertel und Grünzüge würden zerschnitten und die in Zeiten der Überhitzung der Städte dringend notwendige Frischluftschneise zugebaut.

Die BI Tunnel fordert, anstelle der Menschen und Tiere muss die Bahn in den Tunnel!

Laut Bahn ist der Bahntunnel als Alternative möglich, allerdings müssten die Mehrkosten (ca. € 1,1 Mrd.) von dritter Seite finanziert werden. Nur die LH München hat sich bisher in mehreren Stadtratsbeschlüssen zu einer Mitfinanzierung verpflichtet. Der für den Güterverkehr zuständige Bund hat sich noch nicht geäußert, obwohl er selbst für solche Fälle im Jahr 2016 den Beschluss zur menschen- und umweltgerechten Realisierung europäischer Schienennetze einstimmig gefasst hat (BT-Drs 18-7365)1. Unter Berufung auf diesen Beschluss hat das Vorstandsmitglied Wolfgang Täger den Deutschen Bundestag durch eine Petition aufgefordert, den Bahntunnel in Bogenhausen mitzufinanzieren.

Der Bund müsse seine Verantwortung übernehmen und die Ungleichbehandlung Münchens gegenüber dem Oberrheintal und dem Brennernordzulauf endlich beenden.

Robert Brannekämper, Mitglied der BI Bahntunnel, trat mit einer kämpferischen Rede ans Rednerpult und sprach sich klar für einen Tunnel aus. Dies wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.

Im Nachgang zur öffentlichen Diskussion wurde von Brannekämper ein Termin der BI Bahntunnel mit den zuständigen bayerischen Ministern in Aussicht gestellt, damit sich der Freistaat in Berlin für einen Bahntunnel in München stärker einsetzt. Bogenhausen braucht dringend mehr Unterstützung in Berlin – ansonsten wird die Bahn nur noch den ebenerdigen Ausbau mit Lärmschutzwänden weiterplanen, Bogenhausen wäre damit für Jahrhunderte geteilt.

Die Petition der BI Bahntunnel hatte am Tag der Infoveranstaltung über 2.000 Unterzeichner. Die Petition kann noch bis 19.12.2024 gezeichnet werden, online unter: www.bi-tunnel.de/petition.

Die Präsentation der Info-Veranstaltung ist online hier abrufbar: https://knoten-muenchen.de/km/wp-content/uploads/2024/11/Infoveranstaltung-Petition-BI-Tunnel-28.11.2024.pdf

Ausführliche Information zur Petition, Zugzahlenberechnung und Finanzierung eines Tunnels unter: https://knoten-muenchen.de/2024/10/20/petition-tunnel-daglfing-johanneskirchen

 

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1 https://dip.bundestag.de/vorgang/menschen-und-umweltgerechte-realisierung-europ%C3%A4ischer-schienennetze/71924